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Es werden Posts vom März, 2012 angezeigt.

Come Rain, Come Shine / Saranghanda, saranghaji anneunda / 사랑한다, 사랑하지 않는다 (Lee Yoon-ki, Südkorea 2011)

In Lee Yoon-kis Film regnet es die ganze Zeit. Das soll man natürlich als "emotional landscape" lesen, denn das verheiratete Paar, das hier im Zentrum des Films steht, ist am Ende seiner Ehe angekommen. COME RAIN ist streng auf seinen nüchternen, ja wie mit einem Skalpell sezierten Plot reduziert. Enziger Handlungsort ist (abgesehen von der Autoszene am Beginn) das Haus des Ehepaars: äußerst nüchtern eingerichtet, funktional, kahle Wände, alles vom Besten. In diesem Film wird kaum gesprochen. Das Drama zeichnet sich nirgends so richtig ab, nicht mal auf den stoischen Gesichtern der Protagonisten. Sie, die zu ihrem Liebhaber zieht und bereits die Koffer gepackt hat. Er, der sich damit einverstanden erklärt und die Schuld, es soweit gekommen haben zu lassen, auch bei sich selbst sucht. Doch nun regnet es in Strömen, die Straßen sind überflutet, an ein Fortkommen ist nicht zu denken. Man sitzt fest in einem Zustand des Dazwischen, einem verhinderten Transitzustand, und kann doc

Into a Dream / Yume no naka e (Sion Sono, Japan 2005)

Das Spiel mit verschiedenen Realitätsebenen, die oft reflexiv auch noch auf sich selbst verweisen, ist seit Jahren kein ungewöhnliches Filmtopos mehr. So ist es auch in Sion Sonos Film lange Zeit unklar, welcher der Erzählstränge, die gleichberechtigt neben einander stehen, nun die "Realität", und welcher der "Traum", oder die "Fiktion" (innerhalb der fiktiven Erzählung) ist. Sonos Film macht es schon deswegen schwer, da in diesem DV-Film die Übergänge meist in beide Richtungen durch das Einschlafen des Protagonisten erreicht wird. Das macht INTO A DREAM unterhaltend, auch wenn er leider nicht allzu packend ist. Schauspieler Mutsugoro Suzuki stekt in der Krise - auch wenn er sie am liebsten verdrängen will: schon seit längerer Zeit dümpelt er auf TV-Film/-Soap - Niveau herum; seine Bekannten fangen schon an ihn zu hänseln. Allerdings hat der zurückhaltende, gutaussehende Charmeur immer noch Erfolg bei der Weiblichkeit, was seine Probleme allerdings

Intentions of Murder / Akai satsui (Shohei Imamura, Japan 1964)

Es ist die beinah 2,5 Stunden andauernde, gewaltsame Unterdrückung der Frau, die in diesem Film so gnadenlos zusetzt. Daraus resultiert ein Gefühl der umfassenden Hoffnungslosigkeit, im Ambiente und den Settings eine trübe Atmosphäre der tristen Vergeblichkeit. Was immer diese Frau tut, wird ihr von den Männern aufgezwungen. Da ist es eine befreiende Wohltat, wenn sie ganz am Ende, in den letzten Minuten, wenigstens etwas die Kontrolle zurückgewinnt. Was mich verwundert hat, denn ich hätte nicht mit ihrem Überleben gerechnet. Der Plot ist nichts für weiche Gemüter: eine etwas fülligere, vielleicht auch tumbe Hausfrau (Sadako, gespielt von Masumi Harukawa) lebt mit ihrem Gatten Koichi (Ko Nishimura) ein mühseliges Leben nahe der Bahnschienen in einem einfachen Haus. Dort wird sie eines Nachts, als ihr Mann geschäftlich in Tokyo weilt, von einem Unbekannten zunächst überfallen und ausgeraubt, anschließend vergewaltigt. Katastrophalerweise verliebt sich der Vergewaltiger in sie, sodas