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Es werden Posts vom September, 2016 angezeigt.

The Actor (Satoko Yokohama, Japan 2015)

Please welcome Yavuz! Ein neuer Autor bei Schneeland! Yavuz Say ist freier Autor und Teammitglied bei Nippon Connection e.V ., Japanese Film Festival Frankfurt, wo er - laut Eigenaussage - ironischerweise nie zum Filmegucken kommt. Den Film "The Actor", der auch dieses Jahr auf dem Festival lief und der, wenn ich mich recht erinnere, sehr gut beim Publikum ankam, den hat er nun nachgeholt.    Der Schauspieler Takuji Kameoka (Ken Yasuda) ist vor allem wegen einem gefragt: auf Kommando tot umzufallen. Takuji ist nämlich ein Spezialist für kirare-yaku , die Kunst, auf der Leinwand oder der Bühne zu sterben. Regisseure und Schauspielkollegen verehren ihn wegen seiner Gabe. Doch mit nur einem Ausdruck will er sich nicht mehr zufrieden geben. Als er eines Abends Bardame Azumi (Kumiko Aso) kennenlernt, beschließt er, ein „richtiger“ Schauspieler zu werden.  Satoko Yokohamas Film springt oftmals zwischen Flashbacks und Flash-forward hin und her, ohne diese zu markieren - u

Bitter Money (Wang Bing, Hong Kong/Frankreich, 2016)

 Es sind ganz verschiedene Eindrücke, die mich an Wang Bings Dokumentarfilm BITTER MONEY nicht mehr loslassen. Stärker übrigens,  als das bei TA'ANG der Fall war, alleine schon, weil ich hier die Kamera viel interessanter finde. Aber was es genau ist, weiß ich nicht (und TA'ANG abwerten, das will ich nun gleich gar nicht). Es geht um prekäre Arbeitsverhältnisse: arme Leute aus den ländlichen Gegenden reisen in eine Großstadt, um dort in einer, mehreren Textilfabriken zu arbeiten. Irgendwo in China gibt es eine solche Stadt, wo eben viele kleinere Unternehmen angesiedelt sind, und dort strömen eine ganze Menge Leute hin. Man wohnt auch dort, baut sich vielleicht was auf. Der Film beginnt am Anfang der Reise, im Zug. Alle sitzen, schlafen, essen, quatschen stundenlang mit- und gegeneinander. Verlorene, Familien, Liebende, auf der Suche nach Geld, Glück, Sicherheit. Einer Zukunft. Dann kommen sie in der Stadt an und arbeiten, essen, schlafen. Laufen herum, telefonieren. Wang

The Priests / Geomeun sajedeul (Jang Jae-hyun, Südkorea 2015)

   Man kann nun dem Regie-Neuling Jang Jae-hyun schlecht Vorwürfe machen, dass sein Film nicht noch besser geworden ist, als er es ohnehin ist. Denn wenn jeder Debüt-Film das Niveau von The Priests aufweisen würde, dann müsste man sich um den Nachwuchs in Sachen Film keine Sorgen machen. Jang konnte zuvor mit einem Kurzfilm überzeugen, 12th Assistant Deacon , auf dem nun dieser Langfilm aufbaut. Eine Einschränkung kommt jedoch immer mit einem aber einher, und es ist nun leider auch nicht von der Hand zu weisen, dass der Film seine Schwächen hat. Vor allem im ersten Teil, wo aufwändig eine europäisch-genealogische Historizität des Religiösen - und somit des Dämonischen - aufgebaut werden muss (wie auch eine unbewusste Mitschuld der Priester an den Ereignissen selbst). Wie bekannt sein dürfte, ist Korea in weiten Teilen äußerst streng katholisch, was sich etwa in den traditionell frühen Heiratsplänen der meist noch jungen Eheleute manifestiert. Es verwundert also nicht, dass auch